Interview mit John McEnroe zur Tennis-Gala in der Arena Leipzig

11.04.2005

Mr. McEnroe, am 22. April spielen Sie in der Arena Leipzig im Schaukampf gegen Michael Stich. Was dürfen die Zuschauer erwarten? McEnroe: „Michael ist sehr ehrgeizig und heiß auf das Match, von daher erwarte ich ein sehr schweres Spiel. Aber ich bin in einer guten körperlichen Verfassung und freue mich sehr auf die Herausforderung.“ Mit Michael Stich gewannen Sie 1992 die Doppelkonkurrenz in Wimbledon, triumphierten ein letztes Mal bei einem Grand Slam. Verbindet Sie daher eine besondere Beziehung zu Stich? „In unserer Karriere haben Michael und ich einige Höhen und Tiefen geteilt und vielleicht verstehen wir uns jetzt besser als jemals zuvor.“ Wenn Sie Kinder und Jugendliche vom Reiz des Tennissports überzeugen müssten: Was würden Sie Ihnen über die Faszination dieser Sportart sagen? „Tennis ist eine einzigartige Kombination aus mentaler und physischer Stärke, die sehr lohnend sein kann, vor allem weil es ein Spiel Mann gegen Mann ist.“ Bei damaligen Besuchen haben Sie Leipzig bereits kennen gelernt. Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben, wie gefällt Ihnen die Stadt? „Ich habe gemerkt, dass Leipzig eine sehr kulturelle Stadt ist. Ich hatte hier eine Kunstveranstaltung vor mehreren Jahren, die mir eine neue Perspektive gezeigt hat, die ich vorher nicht gesehen habe.“ Sie sind ein großer Freund und Kenner der Kunst. Werden Sie sich auch in Leipzig ein wenig Zeit für Ihr großes Hobby nehmen, zum Beispiel das neue Museum der Bildenden Künste besuchen? „Hoffentlich werde ich die Möglichkeit dazu haben, aber mein Fokus liegt klar darauf, mich auf das Spiel gegen Michael Stich vorzubereiten. Auf dieser Tour muss meine Liebe zur Kunst leider in der zweiten Reihe Platz nehmen.“ Wir dürfen Sie live mit dem Racket erleben, aber bringen Sie auch Ihre Gitarre mit und geben einige Songs zum Besten? „Ich hoffe für die Fans in Deutschland, dass sie mein Gitarrenspiel nicht ertragen müssen. Aber wenn mein Arm ausreichend verdreht ist und eine Linkshänder-Gitarre zur Verfügung steht, dann gibt es dazu immer die Möglichkeit...“ Interview: Marko Mädge/Westend