Die QUARTERBACK Immobilien ARENA ist modern und serviceorientiert
27.05.2024
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Mittweida haben am 27. Mai im DFB-Gründungshaus in Leipzig die aufschlussreichen Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie zu positiven Effekten von Großveranstaltungen präsentiert. Untersuchungsgegenstand ist die Quarterback Immobilien Arena (QIA; früher: Arena Leipzig), eine der größten Multifunktionshallen in Deutschland.
Professor Georg Puchner und Dr. Julia Köhler belegen in der Studie die touristische und ökonomische Bedeutung der QIA sowohl für Stadt und Region, sowie das zukünftige ökonomische Potenzial einer modern ausgestatteten Arena. Sie analysierten Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen, wobei Konzerte den größten Anteil an Besuchern und ökonomischen Effekten aufwiesen.
Regionalökonomische und touristische Effekte
Ein Schlüsselergebnis der Studie ist die Feststellung, dass die QIA und ihre Veranstaltungen von den Besucher:innen als wichtige Attraktion für Leipzig wahrgenommen werden, wobei Sportveranstaltungen das Image der Stadt besonders positiv beeinflussen. Kulturelle Veranstaltungen, insbesondere Konzerte ziehen einen signifikanten Anteil an auswärtigen Besucher:innen an. Etwa ein Viertel bis ein Drittel von ihnen plant, zusätzliche Freizeit- und Kulturangebote in Leipzig zu nutzen. So entstehen zusätzliche touristische Effekte. Die direkten ökonomischen Effekte der Veranstaltungen werden in der Studie auch quantifiziert.
Die – konservativ geschätzten – Ergebnisse zeigen deutlich die finanzielle Bedeutung der Veranstaltungen in der QIA für Leipzig. Im Erhebungszeitraum von April bis Juni 2023 generierten Konzerte eine direkte Wertschöpfung von rund 4,86 Millionen Euro und ein Einkommen von etwa 4,08 Millionen Euro. Shows trugen mit einer direkten Wertschöpfung von 698.000 Euro und einem Einkommen von 586.000 Euro bei, während Sportveranstaltungen kleinere, aber dennoch signifikante direkte Effekte von 18.700 Euro Wertschöpfung und 15.700 Euro Einkommen verzeichneten. Diese im Vergleich zu Shows und Konzerten geringen Wertschöpfungseffekte lassen sich durch den hohen Anteil (75 Prozent) an einheimischen Fans erklären. Für das gesamte Veranstaltungsjahr 2023 schätzen die Autor:innen der Studie die direkten Wertschöpfungseffekte auf rund 21,1 Millionen Euro, darunter haben Konzerte mit 12,2 Millionen Euro den größten Anteil.
Erhoben wurden die zugrundeliegenden Daten über die Befragung von mehr als 1.500 Besucher:innen unterschiedlicher Event-Typen (Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen) in den Jahren 2022 und 2023. Die Mittweidaer Studie ist damit die erste umfassende systematische Untersuchung zu den Effekten nach der Covid-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Erholung der Eventbranche.
Die ausführliche Darstellung der Ergebnisse der Studie ist 2024 ist in der Reihe Scientific Reports der Hochschule Mittweida erschienen und online verfügbar.
Effekte von Großveranstaltungen auf Stadt und Region
Großveranstaltungen können sich über ihre hohen Besuchszahlen besonders in touristischer und standortpolitischer Hinsicht positiv auf den Standort auswirken: beispielsweise Mehreinnahmen in der Region generieren (ein sogenannter „harter“ Faktor) und die Bekanntheit sowie das Image einer Stadt bzw. Region verbessern (sogenannte „weiche“ Faktoren). Auch unter den Bürger:innen können sie zu einer positiven Wahrnehmung der eigenen Stadt bzw. Region beitragen oder die regionale Bindung stärken. Bedeutende Veranstaltungen stehen daher auf der regionalpolitischen Agenda von Städten und Regionen weit oben. Allerdings ermöglichen nur zuverlässige Erkenntnisse über die erwünschten Effekte und ihr Zustandekommen den Verantwortlichen, richtig zu handeln.
Matthias Kölmel, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Arena, bestätigt, den Nutzen der nun wissenschaftlich erhobenen Zahlen. Es sei für das Unternehmen wertvoll zu sehen, dass man nicht nur einen Einfluss auf jährlich 500.000 Besucher habe, sondern auch wie groß dieser positive Einfluss auf Stadt und Region sei. Überhaupt gelte für sein Unternehmen: „Wir haben immer Lust darauf, Partner der Wissenschaft zu sein.“
Anwendungsnahe Wissenschaft
Die Hochschule Mittweida hat diese unabhängige Studie im Zeitraum von Oktober 2022 bis Juli 2023 im Rahmen eines modulbegleitenden Wissenschafts-Praxis-Projekts im Masterstudiengang „Business Management“ durchgeführt. Analog zu den bundesweit beachteten Mittweidaer Bachelorstudiengängen ist im Masterkurs die Anwendung wissenschaftlicher Methoden in realen Projekten zentraler Ausbildungsbestandteil. Leipzig als bedeutendster Medienstandort in den neuen Bundesländern ist in doppelter Hinsicht naheliegend für derartige Projekte. So kam es zur Zusammenarbeit der Wissenschaftler:innen aus Mittweida mit dem Management der QIA.
Quelle: Hochschule Mittweida / Pressestelle